Sicherheit wird großgeschrieben

19.07.2017

TSM-Zertifikat für Stadtwerke

Die Stadtwerke Rinteln GmbH hat das Zertifikat für das technische Sicherheitsmanagement für die Sparten Gas, Wasser und Strom erhalten. Die Zertifizierung wird von den Verbänden Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e. V. (DVGW) und dem Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE vergeben. 

Aber was heißt das für die Kunden und Mitarbeiter der Stadtwerke Rinteln GmbH? „Damit bestätigen die Verbände dem Versorgungsunternehmen eine sichere wirtschaftliche und umweltfreundliche Versorgung in den einzelnen Sparten“, erklärt der Geschäftsführer der DVGW-Landesgruppe Nord, Dr. Torsten Birkholz, der das Zertifikat an den Geschäftsführer der Stadtwerke Rinteln, Jürgen Peterson, den Technischen Leiter Thomas Sewald sowie den Projektkoordinator Jan-Philipp Giltmann überreichte.

„Wir haben das Unternehmen organisationssicher aufgestellt“, so Peterson. Das heißt zum Beispiel, dass die Versorgungssicherheit gewährleistet ist, der Kunde vor Ort bestens versorgt wird und ausreichend Personal bereitsteht, um die Sicherheit darzustellen, und zwar in allen Bereichen von der Planung, über den Bau, die Instandsetzung, Wartung und die Bereitschaft. „Wir haben uns gut vorbereitet auf die freiwillige viertägige Überprüfung durch die externen unabhängigen Gutachter des DVGW und des FNN“, erklärte Peterson. Die gesamte Organisation des Unternehmens, speziell der Bereitschaftsdienst sowie die Fachkompetenz der Mitarbeiter sei auf den Prüfstand gekommen. „Zum Beispiel bei Gasproblemen muss sichergestellt sein, dass innerhalb von höchstens 30 Minuten Fachpersonal vor Ort ist“, erklärte Sewald. Auch die Anlagen für die Gas-, Wasser- und Stromversorgung wurden geprüft. „Sie befinden sich alle in einem sehr guten technischen Zustand“, stellte Birkholz fest.

Die Stadtwerke Rinteln GmbH stellten sich diesem Verfahren bereits zum zweiten Mal. Über 500 Fragen zur Organisation des Unternehmens, zur Qualifikation des Personals, der technischen Ausstattung, der Planung, des Betriebs- und der Instandhaltung der Anlagen von den Verantwortlichen der Stadtwerke mussten beantwortet werden. Im Bereich der Materialwirtschaft wurde insbesondere die Abfall- und Gefahrstoffverwaltung überprüft. Erstmalig erfolgte die rund 200 Fragen umfassende Überprüfung des allgemeinen Teils des Sicherheitsmanagements gemeinsam von den Verbänden. Nach dem allgemeinen Teil wurden die Sparten Gas, Wasser und Strom einer fachspezifischen Prüfung unterzogen.

Mit der Verleihung des Zertifikates für technisches Sicherheitsmanagement wird von den Verbänden bestätigt, dass die Stadtwerke Rinteln GmbH allen Anforderungen an die Organisation, das Beauftragtenwesen, die Ablauforganisation mit Personalqualifikation und Weiterbildung, technische Dokumentation, Bereitschafts- und Entstörungsdienst sowie Regelwerksverwaltung, Arbeitsvorbereitung und der Zustand der Anlagen einwandfrei sind. „Im Prinzip heiß TSM – alles richtig gemacht“, bringt es Peterson auf den Punkt. Alle hätten sich an der Zertifizierung beteiligt, von der Unternehmensleitung bis zum Monteur im Graben. „In der Organisation muss jeder Bescheid wissen, wie der sich verhalten muss, was zu seiner persönlichen Schutzausrüstung gehört und wann seine Leiter zum nächsten Mal TÜV-geprüft wird“, so Peterson. Die Mitarbeiter würden ständig sensibilisiert – durch Schulungen, Sicherheitsbelehrungen und Erste- Hilfe-Kurse.

„Wir sind ein kleiner Stadtwerke-Betrieb und müssen alle Anforderungen in den täglichen Ablauf einpassen. Die Mitarbeiter müssen wissen, was sie wann tun müssen, täglich neu und flexibel“, sagt Sewald.

Mit der Urkunde bestätigten die Verbände, dass das Rintelner Unternehmen technisch sehr gut aufgestellt ist und alle Qualitätssicherungsmaßnahmen beachtet. „Wir sind froh, dass wir das Zertifikat nun haben, denn es ist inzwischen bei vielen Konzessionsverfahren Bedingung und so mal eben nicht zu bekommen“, stellte Peterson fest. Und was hat die Zertifizierung sonst noch gebracht? „Das Betriebshandbuch hat jeder Mitarbeiter auf dem PC und so zu jeder Zeit Zugriff. Außerdem gibt es Krisenpläne, die mit dem Landkreis und der Stadt abgestimmt und mit vielen Empfehlungen der Prüfer gespickt sind“, sagte Sewald. Trotz allem müsse man die Weiterentwicklung beobachten. „Wir dürfen keine Routine zulassen“, so Peterson.

© Schaumburger Zeitung 19.07.2017