Weit vom Grenzwert entfernt

15.06.2017

Stadtwerke und Landwirte betreiben aktiven Gewässerschutz gegen erhöhte Nitratwerte

Die Preise für Trinkwasser sollen aufgrund erhöhter Nitratwerte durch Dünger teurer werden. Was seit einigen Tagen die Runde in den Medien macht, stößt Landwirten sauer auf. Sie fühlen sich an den Pranger gestellt. Dabei müsse sich gerade der Landkreis keine Sorgen wegen zu hoher Nitratwerte im Grundwasser machen, wie Achim Pohl vom Landvolk Weserbergland betonte.

„Wir betreiben seit langer Zeit aktiven Gewässerschutz in Kooperation mit den Landwirten“, sagt Thomas Seewald, technischer Leiter der Stadtwerke in Rinteln. Erhöhten Nitratwerten wird vorgebeugt, indem vorab die Höhe des Düngebedarfs eines Landwirtes ermittelt wird. „Wenn Landwirte weniger düngen, wie nötig, schonen sie das Grundwasser“, sagt Seewald. Dafür bekommen sie Zahlungen aus dem Wassergroschen – eine Entschädigung der Trinkwasserversorgungsunternehmen. Seit 15 Jahren macht das auch der Wasserverband Nordschaumburg. Trotzdem beobachtet Geschäftsführer Werner Volker die Entwicklungen mit Sorge. „Sollten die Werte so stark ansteigen, dass wir in teure Technik zur nitratfreien Aufbereitung des Wassers investieren müssen, wird das Wasser für den Kunden natürlich teurer“, so Volker.

Dennoch hat er für seine Kunden, die sich über die Bedenklichkeit der Nitratwerte informierten, positive Worte: „Wir sind noch weit vom Grenzwert entfernt.“ Trotzdem beobachte der Wasserverband die Lage gezielt. „Eine Erhöhung der Wasserpreise aufgrund der Nitratwerte ist für Schaumburg vorerst nicht erkennbar.“ mak

©Schaumburger Zeitung 15.06.2017

Wassergroschen

Landwirte erhalten für die Umsetzung von Grundwasserschutzmaßnahmen eine Entschädigung von den jeweiligen Trinkwasserversorgungsunternehmen. Diese wiederum erhalten dafür Zuschüsse aus der Wasserentnahmegebühr. So müssen etwa die Versorgungsunternehmen fünf Cent pro Tausend Liter Wasser an das Land zahlen, den sogenannten „Wassergroschen“.

Quelle: www.oowv.de