Strompreis steigt ab Februar

29.11.2013

Stadtwerke: 35 Euro mehr pro Jahr für Durchschnittshaushalt

Rinteln. Rund 35 Euro mehr als bisher wird ein durchschnittlicher Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3500 Kilowattstunden ab dem nächsten Jahr für Strom zahlen müssen. Am Mittwoch hat der Aufsichtsrat der Stadtwerke der von der Geschäftsführung vorgeschlagenen Erhöhung der Strompreise zugestimmt.

„Wir haben allerdings nicht die gesamten Mehrkosten an unsere Kunden weitergegeben, die uns durch steigende Netzentgelte und Umlagen in Rechnung gestellt werden“, betonte gestern Stadtwerke-Geschäftsführer Jürgen Peterson.

Die Stadtwerke müssen unter dem Strich Mehrkosten von 1,24 Cent netto auffangen. Weitergegeben werden an den Kunden allerdings nur 0,84 Cent pro Kilowattstunde. Rechnet man die Mehrwertsteuer dazu, ist das ein Cent mehr pro Kilowattstunde. Den Differenzbetrag wolle man durch Vorteile beim Stromeinkauf kompensieren, schilderte Peterson.

Der neue Strompreis wird den Stadtwerkekunden nicht ab Januar, sondern erst ab Februar in Rechnung gestellt.

Erdgaspreis: Hier wird es keine Veränderung in der laufenden Heizperiode über den Winter geben, betonte Peterson. Seit November 2011 halte man die Erdgaspreise trotz inzwischen stark gesteigener Heizölpreise stabil.

Peterson wies noch einmal darauf hin, dass die Stadtwerke Kunden unterstützen, die sparen wollen und das umweltbewusst und klimaschonend tun. Wer beispielsweise eine moderne Strom sparende Kühl-Gefrierkombination kauft, erhält einen Bonus, ebenso, wer von Öl oder einer anderen Energieart auf Erdgas umsteigt. Details zu den Förderprogrammen findet man auf der Homepage der Stadtwerke.

Vertriebsleiter Thomas Rinnebach wies darauf hin, dass Stadtwerke auf die Erhöhung von Umlagen und den sogenannten vorgelagerten Netzentgelten keinerlei Einfluss haben. Das entscheide die Politik. So sei beispielsweise die Umlage für Erneuerbare Energien (EEG) seit 2010 von 2,05 Cent auf heute 6,24 Cent praktisch um 300 Prozent gestiegen.

Neue Kosten: Und eine neue Umlage gibt es auch, die „Ablav“, die Vereinbarungen zu abschaltbaren Lasten: Um das Netz stabil zu halten, wenn es zu wenig Strom gibt, weil die Sonne nicht scheint, kein Wind weht, werden künftig Industriebetriebe belohnt, die bereit sind, dann ein paar Förderstraßen vom Netz zu nehmen.

Chlorgeruch: Am Lesertelefon unserer Zeitung hatte Günter Wittig aus Engern kürzlich darauf hingewiesen, sein Wasser rieche nach Chlor. Thomas Sewald, Technikchef der Stadtwerke, erklärte dazu : „Wir waren selbstverständlich bei dem Kunden und haben eine Wasserprobe genommen.“ Gemessen wurde ein Chlordioxid-Zusatz von 0,05 Milligramm pro Liter. Zulässig sind nach der Trinkwasserverordnung bis vier Milligramm. „Davon sind wir also weit entfernt“, betonte Sewald. Aber es gebe Menschen, die selbst so geringe Mengen riechen können. Ein Grund in diesem Fall sei die Wassertemperatur gewesen. Bei sehr kaltem Wasser rieche man den Zusatz intensiver. Das Trinkwasser ist eine Mischung aus den Brunnen in Engern und im Heinekamp. Man habe jetzt das Mischungsverhältnis geändert und zwar so, dass man jetzt eigentlich keinen Chlorgeruch mehr wahrnehmen dürfte.

© Schaumburger Zeitung, 29.11.2013