Strompreis steigt – Gas und Wasser stabil

16.10.2013

Stadtwerke: Kunden werden sechs Wochen vorher informiert

 Rinteln. Dass im kommenden Jahr Strom teuer wird, ist seit Wochen bekannt, gestern ist die erste konkrete Zahl genannt worden: Die Ökostromumlage (EEG) steigt um einen Cent. Bei den Übertragungsnetzbetreibern rechnet man dabei bis zu drei Stellen hinterm Komma genau: Bisher betrug die Umlage 5,277 Cent, ab dem kommenden Jahr sind es 6,240 Cent. Dazu kommen noch 19 Prozent Mehrwertsteuer. Rintelns Stadtwerkechef Jürgen Peterson erinnerte, 2010 habe die EEG-Umlage noch 2,05 Cent betragen.

Peterson wollte sich über die Auswirkungen für Stadtwerke-Kunden noch nicht festlegen. Doch er betonte, die Stadtwerke werden, zumindest einen Teil die Umlagensteigerung über einen günstigen Stromeinkauf auszugleichen versuchen. Doch Genaues wisse man erst in zwei bis drei Wochen. Denn noch stehen die neuen Zahlen für vier weitere Umlagen aus: für die Offshore-Umlage (für Windparks auf hoher See), für die Umlage nach Paragraf 19 (Entlastung für energieintensive Betriebe), für die Netzentgelte und für die Förderung der Kraftwärmekopplung (KWK). Rechne man alle Umlagen und Steuern zusammen, seien gerade mal noch 19 Prozent des Strompreises überhaupt verhandelbar. Auf Umlagen wiederum haben die Stadtwerke keinen Einfluss.

Ziehen bei den Erhöhungen auch die vier genannten Umlagen von Offshore bis KWK nach, müsste ein durchschnittlicher Haushalt zwischen 60 und 70 Euro pro Jahr künftig mehr für Strom zahlen. Allein die EEG-Umlage macht bei 3500 Kilowattstunden dabei 262,39 Euro aus.

Von der Terminplanung wird es für die Stadtwerke eng, denn der Aufsichtsrat muss, wenn alle Zahlen vorliegen, den neuen Tarifen noch zustimmen. Den Kunden wiederum müssen aber sechs Wochen vor dem Änderungstermin bereits die neuen Tarife mitgeteilt werden.

Zumindest bei den Gaspreisen und beim Wasserpreis geht Peterson davon aus, dass es im nächsten Jahr keine Erhöhung geben wird. Beim Erdgas habe man ein neues Angebot für Kunden entwickelt. Damit kann man gegenüber der Grundversorgung 0,24 Cent je Kilowattstunde sparen.

Stadtwerke-Vertriebsleiter Thomas Rinnebach empfiehlt Kunden, angesichts der Preisentwicklung konsequent Stromsparpotenzial im Haushalt zu nutzen: „Hier wollen auch die Stadtwerke ihren Kunden helfen und unterstützen eine Energieberatung mit bis zu 100 Euro je nach Beratungsmodell“. Und Rinnebach weist auf weitere Möglichkeiten hin: 18 Euro spart, wer einen Online-Tarif wählt. Wer Vorauszahlungen leistet, werde mit 2,2 Prozent Zinsen belohnt, das mache für einen durchschnittlichen Haushalt rund 65 Euro im Jahr aus. Für die Anschaffung neuer energieeffizienter Haushaltsgeräte zahlen die Stadtwerke 50 Euro Prämie und das bis zu zwei Geräten. (Details zu allen Fördermöglichkeiten, auch zum neuen Erdgas-Tarif-Angebot findet man auf der Stadtwerke-Homepage).

 © Schaumburger Zeitung, 16.10.2013