Zehn Stunden für große Runden

09.09.2013

Mehr als 190 Starter bei Radmarathon im Wesertal / Neuauflage für 2014 sicher

Rinteln. Im Vorjahr hatte Dauerregen die Teilnehmerzahl bei der 3. großen Weserrunde auf kaum 80 gedrückt, am Samstag lockte das zunächst gute Wetter mehr als 190 auf die Strecke von 150 bis über 300 Kilometer an der Oberweser. Rinteln, zum zweiten Mal Start und Ziel, wird angesichts dieses Erfolgs nun versuchen, daraus einen festen Termin im Radsportkalender der Langstreckenfans auf zwei Rädern zu machen.

Schon um 6.30 Uhr gingen die ersten Pedaleure auf die Strecke. Mehr als 25 Nachmeldungen gab es, über 160 hatten sich schon vorher angekündigt und wussten dadurch genau, wann sie an den Start gehen dürfen. Wer wollte, konnte sich mit einem Frühstück in der Mensa des Gymnasiums Ernestinum stärken. Bei der Rückkehr gab es dort heiße Nudeln und Soße – mit oder ohne Fleisch. Und auf der Strecke konnte man in Hannoversch Münden Mittagessen einnehmen, in Brevörde gab es Kaffee und Kuchen.

Die Teilnehmer kamen bis aus Berlin, München, Leipzig, Dortmund, Wiesbaden und Sangerhausen. Sie konnten die kurze Strecke bis Holzminden und zurück fahren, aber auch die längste Route bis Hannoversch Münden, für die sich gut zwei Drittel der Starter entschieden. Die letzten Pedaleure trafen erst kurz vor Mitternacht wieder am Gymnasium ein, bekamen ihr Essen aber ebenso wie die ersten nach zehn Stunden. Durchweg zufrieden seien alle gewesen, von Ausfällen sei nichts zu hören gewesen, sagte Thomas Sewald, Geschäftsführer der Stadtwerke Rinteln, die die Veranstaltung maßgeblich organisiert hatten. In dieser Woche würden noch mal E-Mail-Fragebögen an die Starter geschickt, um eine fundiertere Resonanz zu bekommen, aber auch das Echo bei Facebook werde beobachtet.

Im nächsten Jahr möchte Sewald die 200-Teilnehmer-Marke knacken. „Diesmal lagen wir in Terminkonkurrenz mit der großen Bodenseerunde (über 300 Kilometer), für die sich unter anderem eine 40-köpfige Gruppe entschieden hat, die sonst nach Rinteln gekommen wäre“, sagt Sewald. „Nächstes Jahr liegt unser Termin mit dem 6. September eine Woche vor der Bodenseekonkurrenz.“

Die große Weserrunde eignet sich für alle, die sich einen sportlichen Höhepunkt setzen wollen, ohne dabei unter Wettkampfbedingungen starten zu müssen. Mindestalter ist 18 Jahre. Jeder Mitfahrer trägt für sich selbst die Verantwortung. Genutzt werden dürfen alle muskelkraftbetriebenen und straßenverkehrstauglichen Fahrzeuge. In der Regel waren es hochwertige Rennräder und Rennbekleidung mit gut gepolsterten Hosen, atmungsaktiven Hemden, aber regenabweisend. Und das brauchte man, denn gegen 15 Uhr fegte ein heftiger Regenguss durchs Weserbergland. Sewald hatte sich nur für die Strecke bis Holzminden entschieden und kam gerade noch trocken ans Ziel, nur sein Sitzfleisch litt.

 

© Schaumburger Zeitung, 09.09.2013