Masterplan für alternative Energien

23.09.2013

Zweite Auflage der Messe „Schaumburger Energie“ / Landrat Jörg Farr kritisiert bisherige Politik

Stadthagen. Die zweite Auflage der „Schaumburger Energie“ hat sich am Wochenende eines ständigen Besucherandrangs erfreut. Die Fachmesse rund um das Thema Energieeffizienz und -gewinnung konnte in diesem Jahr wiederum viele Interessierte aus dem regionalen wie auch aus dem überregionalen Bereich anlocken.

In seiner Eröffnungsrede ging Schaumburgs Landrat Jörg Farr auf die Energiewende in Deutschland ein und kritisierte die Bundesregierung. „Es gibt keine Strategie für die Wende“, sagte Farr und forderte von einer neuen Regierung einen schnellen Masterplan für den Ausstieg aus der Atomenergie. Mit Blick auf die Bevölkerung machte Farr ein starkes Interesse an Themen zur Energieeinsparung aus. Daher sei die Messe „Schaumburg Energie“ auch sinnvoll, um von heimischen Ausstellern Informationen aus erster Hand zu erhalten. Farr betonte die Vorreiterrolle des Landkreises bei der Energieeinsparung und verwies auf das enorme Einsparvolumen, das in den vergangenen Jahren in kreiseigenen Gebäuden erzielt wurde.

Mit 24 Ausstellern – vom Heizungsinstallateur über Solartechnikfirmen, Dachdecker und Kreditinstitute für Investitionen – fanden die Besucher alles, was sie brauchten, um ihr Heim energetisch aufrüsten zu können. Auch für Besucher, die sich erst frisch dazu entschlossen haben, ein Eigenheim zu errichten, war gesorgt. Die Stadtwerke Schaumburg-Lippe und Rinteln stellten das Thema Elektromobilität vor. Eine Stadthäger Baufirma präsentierte ihre Konzepte zu energieneutralen Wohnhäusern, die durch Erdwärme, Luft-Wärme-Pumpe und Photovoltaikanlage den Bewohnern im Jahresmittel keine Strom- und Heizkosten verursachen sollen.

Ansprechende Fachvorträge zu den unterschiedlichsten Energiesparmöglichkeiten konnten sich die zahlreichen Messegäste am Sonnabend anhören. Dort hörten sie zum Beispiel Interessantes über Kamin- und Ofensysteme, die die Heißwasserproduktion unterstützen. Auch welche Energiesparmöglichkeiten mittelständische Unternehmen in der Praxis nutzen und welche Sanierungsmaßnahmen am Eigenheim sinnvoll sind, erfuhren dort die Zuhörer.

Welche Möglichkeiten und Potenziale in den alternativen Energien stecken, zeigte die „Bioenergieregion Weserbergland plus“. Besonders die 18 in Schaumburg betriebenen Biogasanlagen könnten den Anteil der produzierten Erneuerbaren Energien um 40 Prozent weiter ausbauen, erzählte Dieter Lehmann.

© Schaumburger Zeitung, 23.09.2013