Schon die Anreise wird zur Herausforderung

22.05.2013

E-Mobilisten von nah und fern treffen sich auf dem Weseranger

 Rinteln. „Eine Scheibe Auto“ taufte der „Spiegel“ den Renault Twizy, Focus titelte „Discount-Stromer“. Der Twizy ist halb Auto, halb Motorroller, Pilot und Sozius sitzen hintereinander und der Twizy wird von einem Elektromotor angetrieben. Twizy und andere E-Mobile, einschließlich Motorroller kann man am kommenden Samstag, 25. Mai auf dem Weseranger bestaunen. Dort treffen sich nämlich überzeugte E-Mobilisten, die sich zu diesem Treffen über ihr Internet-Forum organisiert haben.

Sprecher Mario Möller aus Seggebruch geht davon aus, dass etwa 20 Fahrer kommen werden. Sogar aus Aurich und dem Sauerland haben sich E-Mobilisten angemeldet. Vor allem für den Teilnehmer aus Aurich wird das auch eine logistische Herausforderung, denn eine aufgeladene Batterie bringt Leistung für 80 bis 120 Kilometer.

Saft gibt es auf alle Fälle am Weseranger, dort können alle auftanken. Die Stadtwerke werden zusätzlich zu der vorhandenen Stromsäule zwei weitere mobile Säulen aufstellen, versicherte Manfred Nowack. Darum will sich der Chef der Elektroabteilung, Sven Schaper, persönlich kümmern. Eine weitere Ladestation gibt es am Steinanger. Auch die Stadtwerke sind übrigens mit E-Power unterwegs, mit einem Peugeot-Kastenwagen, mit dem auch die französische Post fährt.

Am 25. Mai soll morgens um 9 Uhr erst mal gefrühstückt werden, so der Plan von Möller, dann gibt es eine Rundtour durch das Weserbergland bis zum Kaiser-Wilhelm-Denkmal in Porta. Er selbst ist ausschließlich mit E-Mobilen unterwegs. Zwischen Seggebruch und Rinteln pendelt er zurzeit mit einem Elektroroller.

Mit einem Elektromobil zu fahren, schildert Möller, sei vor allem eine Frage der Logistik. „Stellen Sie sich vor, sie sind mit einem Dieselauto in der Sahara unterwegs, da müssen sie auch kalkulieren, wo sie das nächste Mal tanken können“. Rein theoretisch könnte man selbstverständlich beim nächsten Haus anhalten, eine Verlängerungsschnur aus dem Kofferraum holen, klingeln und höflich bitten, ob man mal an eine Steckdose dürfte.

Die meisten gängigen E-Mobile, der kleineren Klassen lassen sich problemlos an eine normale Steckdose anschließen. Der Pferdefuß dabei ist jedoch: Ist die Batterie komplett leer, dauert es an der normalen Steckdose dreieinhalb Stunden, bis sie wieder aufgeladen ist. An einer Profi-Station, wie bei den Stadtwerken, geht das fixer, etwa wie bei einem Tankstopp.

 

© Schaumburger Zeitung, 22.05.2013; Hans Weimann