Weitere 600.000 Euro fließen in die Kanalisation

22.01.2013

Abwasserbetrieb treibt Umstellung aufs Trennsystem voran / Dieses Jahr Feldstraße und Halbe Sasse

Steinbergen (jaj). Die Arbeiten in der Gartenstraße sind so gut wie abgeschlossen – die gesamte Umstellung vom Misch- aufs Trennsystem ist es noch lange nicht. Die Abwasserbetriebe der Stadt Rinteln werden auch in diesem Jahr wieder etwa eine halbe Million investieren, um weiter daran zu arbeiten, dass Schmutz- und Regenwasser bis zum Jahr 2017 in ganz Steinbergen in unterschiedlichen Kanälen fließen.

In der Gartenstraße ist dieses Ziel bereits erreicht. Dort fließen Schmutz- und Regenwasser jetzt in separaten Kanälen. Gleichzeitig haben die Stadtwerke Schaumburg-Lippe während der Baumaßnahme eine 80 Jahre alte Trinkwasserleitung ersetzt. „Wir sind sehr froh, dass noch pünktlich vor dem Wintereinbruch die neue Deckschicht aufgebracht werden konnte“, sagt Grit Seemann, Betriebsleiterin des Abwasserbetriebs. Die noch fälligen Restarbeiten, wie beispielsweise das Hochziehen von Schachtdeckeln, sollen durchgeführt werden, sobald es die Witterung zulässt, erklärt sie.

Die Schlussrechnung für die Baumaßnahme in der Gartenstraße wird zurzeit erstellt, fest steht jedoch, dass die Kosten trotz einiger unvorhersehbarer Wendungen, wie beispielsweise der Erneuerung des kompletten Bürgersteigs, unter der veranschlagten Summe von 570000 Euro bleiben werden.

In den nächsten Wochen werden die Anwohner ein Schreiben des Abwasserbetriebes erhalten, in dem sie darauf aufmerksam gemacht werden, dass sie nun auch die Umstellung der Hausanschlüsse veranlassen müssen. „In einigen Fällen ist das bereits geschehen“, sagt Seemann, die allen Anliegern für ihr Verständnis während der Bauzeit noch einmal ihren besonderen Dank ausspricht.

Während die Bewohner der Gartenstraße die Umstellung und die damit verbundene Baumaßnahme so gut wie hinter sich haben, steht vielen anderen Steinbergern diese Änderung noch bevor. In diesem Jahr sind die Feldstraße und der zwischen der Feldstraße und der Gartenstraße gelegene Bereich der Halben Sasse an der Reihe. „Wir werden die Anwohner im Frühjahr zu einem Informationsabend laden“, stellt Seemann in Aussicht. Dazu sollen auch die Anwohner des Schlesierweges geladen werden, denn auch wenn sie nicht unmittelbar betroffen sind, werden sie die Baustelle spüren, da sie ihre Straße nur über die Feldstraße erreichen können.

600000 Euro sind im Wirtschaftsplan für die Arbeiten eingeplant. Bodenproben wurden in dem betroffenen Bereich bereits gezogen, nach deren Auswertung soll die Ausschreibung erfolgen. Da erst deren Ergebnisse abgewartet werden müssen, bevor ein genauer Zeitplan aufgestellt werden kann, steht derzeit noch nicht fest, wann die Baumaßnahme beginnen soll. Mitte des Jahres gilt jedoch als wahrscheinlich.

Bis 2017 muss die Umstellung vom Misch- aufs Trennsystem endgültig abgeschlossen sein. Denn nur bis dahin gilt eine Genehmigung des Landkreises, die erlaubt, dass Mischwasser in den Graben „Hinterm Hahnenkamp“ eingeleitet werden darf. Damit bis dahin wirklich alle Bereiche umgestellt sind, hat der Abwasserbetrieb schon jetzt einen Zeitplan für die Umstellung der restlichen Gebiete erstellt: 2014 werden der übrige Bereich der Halben Sasse und die Straße Am Fuchsort umgestellt. 2015 folgen der Schlesierweg, der Hasenkamp und der Rehwinkel. In all diesen Bereichen wird die Straße nach jedem Bauabschnitt wieder instand gesetzt, sodass die Anwohner keine Einschränkungen haben. Der endgültige Straßenausbau erfolgt dann gesammelt 2016. 2017 wird schließlich in einer letzten Maßnahme der Bereich Hirschkuppe, Am Kehlbrink und Sonnenbrink in Angriff genommen.

Noch keinen genauen Zeitplan gibt es hingegen für das geplante Regenrückhaltebecken, für das der Politik bereits im vergangenen Jahr detaillierte Planungen vorgestellt wurden. Als zukünftiger Standort wurde damals ein Gebiet östlich des Bahndamms im Bereich Im Roten Tor vorgestellt. Derzeit werden alternative Flächen geprüft, um noch einmal zu überprüfen, ob eventuell kostengünstiger gebaut werden kann, sagt Seemann.

Die Umstellung vom Misch- aufs Trennsystem schreitet voran. In diesem Jahr plant der Abwasserbetrieb Arbeiten in der Feldstraße und einem Teil der Halben Sasse (orange). Im kommenden Jahr folgen die restliche Halbe Sasse und Am Fuchsort (gelb).

 

© Schaumburger Zeitung, 22.01.2013; Repro: jaj