Stadtwerke: Online gehen und 18 Euro sparen

12.01.2013

Abrechnung für Jahr 2012 wird zum dicken Paket mit vielen Grafiken – weil die EU es so will

 Rinteln (wm). Die Kunden der Stadtwerke werden bald einen großen dicken Briefumschlag in ihrem Postkasten finden: die Abrechnung für Strom, Gas, Wasser und Abwasser für das Jahr 2012. Nicht drei Seiten, wie gewohnt, sondern ein dickes Buch mit Grafiken, Statistiken und Vergleichszahlen.

Caroline Prasuhn, bei den Stadtwerken in der Vertriebsabteilung zuständig für Privatkunden, versichert, dieses umfangreiche Memorandum sei keineswegs eine Idee der Stadtwerke Rinteln gewesen, sondern entspreche den neuen Regeln der EU, an die sich alle Stadtwerke im Land halten müssen.

Die Idee dahinter: dem Kunden ausführlichere Informationen über ihren Energieverbrauch an die Hand zu geben. Nur, wer das dicke Paket durchblättert, bleibt am Ende doch ratlos. Die Vergleichsgrafiken erschließen sich keineswegs auf den ersten Blick und führen zu mehr Fragen als Antworten.

In einer Grafik wird beispielsweise ausgeführt, was der ideale Stromverbrauch für einen Dreipersonenhaushalt wäre, was viel zu hoch. Die Grafik suggeriert, da gebe es eine Norm. Doch die Lebenswirklichkeit sieht anders aus.

Die Grafik verrät nämlich nicht, hat der Normhaushalt energieeffiziente Geräte und wenn, wie viel, also Spül- und Waschmaschine, Trockner, Kühlschrank und Kochfelder oder alte Stromfresser? Müssen drei oder mehr Handys aufgeladen werden? Steht auf der Kommode ein moderner Plasmafernseher oder ein altes Röhrengerät? Lebt die Familie energiebewusst, schaltet also Standby ab oder brennt im Flur den ganzen Tag Licht, und der Junior daddelt vor dem Computer, bis ihm die Augen zufallen.

Stadtwerke-Vertriebsleiter Thomas Rinnebach empfiehlt deshalb, wer den Eindruck habe, in seinem Haushalt rausche zu viel Strom über den Zähler, sollte besser bei den Stadtwerken um Rat fragen. Pauschale Statistiken seien da nicht die Lösung des Problems.

Immerhin, etwas Bewährtes bleibt: Wer sich ganz einfach einen schnellen Überblick darüber verschaffen will, ob er nachzahlen muss oder eine Gutschrift bekommt, wie viel er verbraucht hat und wie hoch der Abschlag im neuen Jahr ist – diese wirklich wichtigen Zahlen findet der Kunde nach wie vor auf der ersten Seite übersichtlich aufgelistet.

Wer auf das viele Papier verzichten möchte, dem bieten die Stadtwerke eine elegante Lösung. Alle Daten, alle Grafiken und Zahlen kann man sich online auf den heimischen Bildschirm holen, erläuterte Prasuhn. Dann kann man ausdrucken, was man wirklich schriftlich für die eigene Buchhaltung braucht. Weil die Stadtwerke damit auch das Porto, Arbeit und damit Ressourcen sparen, geben sie diesen Vorteil an den Kunden weiter, nämlich einen Bonus in Höhe von 18 Euro – das ist schon ein Abendessen.

Über die Homepage der Stadtwerke ist noch mehr möglich: Hier kann man den Stromtarif online abschließen, sich über Einsparmöglichkeiten und Konditionen informieren. Die Stadtwerke haben übrigens auf die wachsende Nutzerzahl ihres Internetportals reagiert und die Homepage bereits im vergangenen Jahr neu gestaltet und benutzerfreundlicher gemacht, beispielsweise eine Übersicht über die gesamten Versorgungskosten nach Arten aufgeschlüsselt.

Man findet mit wenigen Klicks den Härtegrad des Wassers (in Goldbeck 1, in Engern 4), wichtig für die Dosierung des Waschmittels und die Förderprogramme der Stadtwerke für umweltbewusste Investitionen. 500 Euro erhält beispielsweise, wer eine alte Heizungsanlage auf Erdgas umstellt, 50 Euro, wer einen energieeffizienten Kühlschrank oder eine Waschmaschine erwirbt. Voraussetzung selbstverständlich: Er ist Stadtwerkekunde. 

 

 © Schaumburger Zeitung, 12.01.2013; Foto: tol