Abwassergebühr steigt

15.11.2012

Schmutzwasser 12,4 Prozent / Regen 10 Prozent

 Rinteln (dil). Wer im Haushalt beim Wasserverbrauch spart, bekommt als Dank eine Erhöhung der Abwassergebühr, denn Kommunen und ihre Betriebe sind gesetzlich verpflichtet, kostendeckend zu arbeiten. Und die gesamte Infrastruktur der Abwasserbeseitigung muss vorgehalten werden, auch wenn weniger Nass durch die Schmutzwasserkanäle zum Klärwerk läuft.

Stadtwerke-Geschäftsführer Jürgen Peterson hat dem Werksausschuss des Abwasserbetriebs die Gebührenkalkulation für 2013 erklärt. Trotz niedrigerer Kalkulationen bei den Einnahmen als 2012 erschien ihm eine deutliche Erhöhung der Gebühren nötig. 170000 Euro aus alten Defiziten sollen zudem 2013 abgetragen werden, weitere aufgelaufene Fehlbeträge in den Folgejahren. 2011 gab es beim Schmutzwasser elf Cent Unterdeckung pro Kubikmeter, drei Cent pro Quadratmeter versiegelter Fläche fehlten beim Regenwasser – zu viel.

Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Wibera hatte dem Ausschuss vorgeschlagen, die Schmutzwassergebühr von 2,13 auf 2,37 Euro pro Kubikmeter zu erhöhen, die bei Niederschlagswasser von 0,42 auf 0,43 Cent je Quadratmeter. Das hätte für einen vierköpfigen Haushalt mit einem Durchschnittsverbrauch von 40 Kubikmeter pro Person im Jahr 38 Euro Mehrkosten bedeutet, beim Regenwasser pro 100 Quadratmeter versiegelter Fläche einen Euro.

Das erschien dem Ausschuss zu heftig, vor allem für Kleinverdiener. Ausschussvorsitzender Gert Armin Neuhäuser erklärte, dass man niedrigere kalkulatorische Zinsen ansetzen und damit den Erhöhungsbedarf senken könne. Dem folgte der Ausschuss: Abwassergebühr auf 2,28 Euro erhöhen (12,4 Prozent), Regenwassergebühr dafür auf 0,45 Euro (10 Prozent mehr, nun kostendeckend). Das bedeutet 24 Euro mehr bei Schmutzwasser und drei Euro mehr bei Regenwasser. Peterson war einverstanden.

 

© Schaumburger Zeitung, 15.11.2012