Flüster-Flitzer, E-Bikes und "Sonne satt"

30.04.2012

Fast wie bestellt: Tag der offenen Tür im Solarpark Rinteln-Deckbergen bei idealem Wetter

Rinteln/Deckbergen (who). Wenn das nicht für sich selber spricht: Wie auf Bestellung beziehungsweise auf Knopfdruck lieferte die Frühlingssonne mit ihrem ersten wirklich großen Auftritt in diesem Jahr eindrucksvolle Argumente pro Solarenergie. Einen besseren Werbeträger beziehungsweise Werbepartner konnten die Stadtwerke Rinteln sich für den Tag der offenen Tür im Solarpark Rinteln-Deckbergen nicht wünschen.

Wie hoch der Ertrag an Sonnenstrom der Mega-Anlage an der Industriestraße bei Wärmegraden über der 30-Grad-Marke letztlich war, konnte Manfred Nowak, als Verantwortlicher fürs Thema alternative Energien nicht sagen, aber es dürfte ein erfolgreicher Tag gewesen sein. Hintergrund: Die Landschaft aus blau glänzenden Solar-Modulen mit einer Leistung von 1000 Kilowatt soll im Jahr bis zu 980000 Kilowattstunden Strom produzieren. Und wenn es die Sonne weiterhin so gut meint wie am Samstag, dürfte die Rechnung aufgehen, schätzen die Betreiber.

Trotz des Rückbaus der Einspeisevergütung für Solarstrom ins Netz und Unkereien über Überkapazitäten scheint die Nutzung von Sonnenenergie für viele Menschen eine wirkliche Alternative zu sein. Rund 150 ernsthafte Interessenten nutzen die Gelegenheit, sich beim Tag der offenen Tür im Solarpark über die Möglichkeiten zu informieren. So schätzte Manfred Nowak am Nachmittag, als die kräftige Frühlingssonne immer noch die Digitalanzeigen der Kontrollinstrumente unter den langen Reihen der Solarmodule sich drehen ließ und die letzten Besucher aufgeladen mit Informationen das Gelände verließen.

Investition in Solaranlagen sind „eine sichere Anlage“ vor allem, wenn der Betreiber ein „kommunaler Versorger“ ist, unterstrich Nowak auch noch gegenüber den letzten Besuchern des Tages. Friedhelm und Maria Bake aus Dankersen kamen noch kurz vor Toresschluss in den Genuss einer entspannten Exklusiv-Beratung. Selbst hätten sie keine Solaranlage, weil ihre örtlichen Möglichkeiten dafür nicht günstig seien, erklärte Maria Baake.

Was nicht ist, kann ja noch werden so der Eindruck, den die beiden zurückließen, wie andere Besucher auch, von denen etliche nicht abgeneigt schienen, in Solaranlagen zu investieren. Manfred Nowak dazu: Beteiligungen sind immer noch möglich und willkommen. Die Mindesteinlage beträgt 500 Euro und kann jeweils in 500er Schritten erhöht werden.

Und wenn schon nicht in eine Solaranlage investieren, dann vielleicht in ein Elektromobil, wie das brandneue Fahrzeug Marke Peugeot der Stadtwerke Rinteln, das zu besichtigen war, ebenso wie der Monteurwagen der Rintelner Firma „Elektro Fritz“. Reichweiten von 140 Kilometern und eine Höchstgeschwindigkeit von 130 Kilometern pro Stunde machen die Fahrzeuge nicht nur für den Einsatz im Nahbereich interessant.

Fahrspaß mit Strom aus der Steckdose verspricht auch der zweisitzige „Renault Twizy“, der sich zum Tag der offenen Tür vorstellte. Mit einem der angebotenen Cocktails in der Hand nutzten viele Besucher die Möglichkeit, das ungewöhnliche Gefährt einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Der originelle zweisitzige Flüster-Flitzer ist ab sofort beziehbar.

Und wenn schon nicht auf vier Rädern, so ist der Elektroantrieb beziehungsweise eingebaute Rückenwind längst auch für Radler eine Alternative, zeigte die Firma Zweirad-Reese aus Porta Westfalica-Eisbergen mit ihren E-Bikes.

© Schaumburger Zeitung, 30.04.2012; Foto: tol