Vorsicht: Falsche Stromrechnungen im Umlauf

20.10.2010

Rinteln (mld). Das Schreiben sieht aus wie eine ganz normale Stromnachzahlung, ist ausgestattet mit „Stadtwerke“-Schriftzug, Briefkopf, Abrechnungszeitraum, natürlich der zu überweisenden Geldsumme und Kundennummer. Das Problem ist: Die vermeintlichen Stromrechnungen, die jetzt im Raum Rinteln verschickt wurden, sind nicht echt.

Betrüger versuchen momentan, sich durch falsche Stromrechnungen Geld zu erschleichen. Stadtwerke-Mitarbeiterin Caroline Prasuhn zeigt einmal die falsche Rechnung (vorne) und das Original der Rintelner Stadtwerke (hinten). Foto: tolBetrüger versuchen momentan, sich durch falsche Stromrechnungen Geld zu erschleichen. Stadtwerke-Mitarbeiterin Caroline Prasuhn zeigt einmal die falsche Rechnung (vorne) und das Original der Rintelner Stadtwerke (hinten). Foto: tol

„Die Rechnungen sehen wie die der Stadtwerke aus, nur ohne unser Logo“, sagt Jürgen Peterson, Geschäftsführer der Rintelner Stadtwerke. Bisher seien ihm zwei Fälle bekannt, die die gefälschten Rechnungen ins Haus bekamen – zwei Gaststätten „mit ausländisch klingenden Namen“, so Peterson. Die beiden Gaststätten seien wohl „gezielt“ angeschrieben worden, vermutet er.

Das Glück der beiden betroffenen Gaststätten: Die Betreiber waren misstrauisch geworden und hatten bei den Stadtwerken nachgefragt. Dort wurden sie über die Fälschungen aufgeklärt.

„Wir empfehlen allen unseren Kunden, die solche Rechnungen bekommen, sich zuerst an uns zu wenden“, sagt Peterson. Außerdem sollten die Kunden darauf achten, ob in dem Schreiben die korrekte Kundennummer angegeben ist. Inzwischen hat auch der „Verband kommunaler Unternehmen“ vor den Betrugsschreiben gewarnt. Er rät dazu, darauf zu achten, ob der Name des Unternehmens im Schreiben korrekt angegeben ist und ob der Stadtwerke-Kundenservice unter der angegebenen Nummer erreichbar ist.

Wer Kunde bei den Rintelner Stadtwerken ist, kann noch keine Jahresabrechnung bekommen: „Wir werden die Zähler erst demnächst ablesen“, erklärt Peterson – und die entsprechenden Rechnungen sollen erst im Februar 2011 verschickt werden.

Das Verschicken falscher Stromrechnungen scheint jetzt zum allmählich nahenden Jahresende für Betrüger eine regelrechte Masche zu sein: Nicht nur in Rinteln, auch in Vlotho, Minden und Bad Pyrmont sind der Polizei derartige Fälle bekannt, Anzeigen von Bürgern liegen auch aus Bad Salzdetfurth, Steinfurt oder Herford vor, teilt die Polizei Minden-Lübbecke mit. An die falschen Rechnungen sind Überweisungsscheine angehängt oder beigelegt, als Geldinstitut wird zum Beispiel die Sparkasse in Lemgo angegeben.

Wer eine zweifelhafte Abrechnung bekommt, sollte auch die Polizei informieren, empfehlen die Stadtwerke. Und sich bei den Stadtwerken direkt informieren: „Ein Anruf genügt“, sagt Geschäftsführer Peterson.

Informationen: Wer zweifelhafte Rechnungen bekommen hat, kann weitere Auskünfte beim Kundenservice der Rintelner Stadtwerke unter (05751) 7000 oder direkt bei den Stadtwerken im Bahnhofsweg 6 einholen. Ein Beispiel einer Falschrechnung kann man sich auf der Internetseite der Stadtwerke unter ansehen.

© Schaumburger Zeitung, 20.10.2010