...und es werde Licht im Landkreis

25.09.2010

Landkreis (lg/mld). Sie stehen überall, aber so richtig bemerkt werden sie erst, wenn sie einmal nicht funktionieren: Straßenlaternen. Wie viele es tatsächlich sind, wie lange sie jährlich brennen und wie die Technik dahinter aussieht, weiß kaum jemand. Deshalb haben wir uns bei Tiefbauämtern, Stadtwerken und Verwaltungen im Landkreis umgehört.

In Bückeburg beleuchten 3500 Lampen die Straßen, 500 weniger sind es in Rinteln und Stadthagen. Obernkirchen wird immerhin von 1200 Laternen, die Samtgemeinde Nienstädt von 1170 und die Samtgemeinde Niedernwöhren von 1100 Laternen erhellt, während die Samtgemeinde Nenndorf mit 922, Auetal mit 751, die Samtgemeinde Lindhorst mit 400, Sachsenhagen mit 280 und Rodenberg mit 195 Straßenlampen ausgestattet ist.

Inzwischen sind Straßenlaternen eine solche Selbstverständlichkeit geworden, dass sich kaum noch nachvollziehen lässt, seit wann es sie in den jeweiligen Gemeinden tatsächlich gibt. Die Anfangszeit der Gaslaterne, wie sie vereinzelt zum Beispiel noch in Rinteln zu sehen ist, liegt jedenfalls im Jahr 1814.

Seitdem hat sich viel getan, besonders, was die Organisation der Schaltzeiten in den einzelnen Städten und Gemeinden angeht. Nur in wenigen geht das Licht noch zu bestimmten Zeiten an und aus, meist wird mit sogenannten Dämmerungsschaltern gearbeitet: Je nach Helligkeit brennt auch die Laterne.

In Rinteln zum Beispiel sind Dämmerungsschalter nur in der Fußgängerzone und auf den Bundesstraßen installiert, in allen anderen Straßen und den Ortsteilen geht um 24 Uhr das Licht aus. Und während in der Samtgemeinde Nienstädt mehrheitlich Dämmerungsschalter die Beleuchtung regeln, wird in der Mitgliedsgemeinde Hespe zur „Kernnachtzeit“ jede zweite Lampe ausgeschaltet. Feste Zeiten gibt es bisher noch in Auetal: Dort werden die Laternen vom 16. August bis zum 30. April zu Beginn der Abenddämmerung ein- und um 24 Uhr wieder ausgestellt, die zweite Phase liegt zwischen 5 Uhr bis zum Sonnenaufgang. In Lindhorst brennen die Lichter von 20 Uhr abends bis 7 Uhr morgens.

Sollte eine Laterne einmal kaputt gehen, kümmert sich meist die Gemeinde selbst oder eine von ihr beauftragte Firma. „Wir hatten schon Fälle, in denen Laternen von Autos beschädigt wurden“, berichtet die zuständige Verwaltungsstelle in Bückeburg. Die Täter lassen sich dann meist nicht mehr auffinden, die Kosten für den Schaden trägt die Stadt.

Was Wartungsarbeiten und Schaltungseinstellungen angeht, ist der Energiekonzern E.on verantwortlich.

 

Der Anteil der Laternen am Gesamtstromverbrauch liegt etwa bei zehn Prozent.

In Niedernwöhren beträgt der Stromverbrauch 330 000 Kilowattstunden, in der Samtgemeinde Nienstädt 600 200. Die Stadt Rinteln konnte in der Vergangenheit durch das Abstellen der Laternen von Mitternacht bis 5 Uhr morgens ihren Verbrauch von einer Million Kilowattstunden auf jetzt nur noch 800 000 Kilowattstunden pro Jahr senken. In Lindhorst belaufen sich die durch die Laternen verursachten Kosten jährlich auf ungefähr 35 000 Euro.

Immer wieder wird auch über Energiesparlampen nachgedacht. Thema war dies in der letzten Zeit besonders in Obernkirchen, allerdings wurde sich hier vorerst gegen eine (kostspielige) Umstellung auf neuartige LED-Lampen oder auf Energiesparlampen entschieden. Bisher sei dieser Bereich jedoch zu wenig praxiserprobt, so Caterin Kniffka vom Obernkirchener Tiefbauamt.

Anders in Lindhorst: Hier wird in der nächsten Zeit auf Energiesparlampen umgestellt. Das Umrüsten ist nicht billig: Ein neuer Aufsatz pro Lampe kostet circa 800 Euro. Erneuert wird daher Straße für Straße.

 

Erneuert werden soll auch in Sachsenhagen, was dann laut Berechnungen der Planer zu einer Kostensenkung von 23 Prozent führe.

Sie kennen auch kleine Rätsel Schaumburgs? Schreiben Sie uns an sz-redaktion@schaumburger-zeitung.de oder rufen Sie an unter (0 57 51) 4000-526.
© Schaumburger Zeitung, 25.09.2010