Tiere sind die absoluten Publikumsmagneten

15.09.2010

Schafe necken, Highland-Cattles kraulen und das weiche Fell eines Kaninchens streicheln / Weniger Öko-, dafür mehr Bauernmarkt.

RIN­TELN (s­te). Es war ein Bau­ern- und Ö­ko­markt nach Maß. Be­son­ders am ver­kaufsof­fe­nen Sonn­tag glich die Rin­tel­ner In­nen­stadt ei­nem Amei­sen­hau­fen; die Ver­kaufsstände und Aus­stel­ler mach­ten gute Ge­schäf­te. Die bunte Aus­wahl an Le­cke­reien aus den Hoflä­den der hei­mi­schen Bau­ern paarte sich auf gute Weise mit In­for­ma­tio­nen ü­ber ener­gie­ef­fi­zi­ente Heiz­me­tho­den und ö­ko­lo­gisch ge­won­nene Pro­duk­te. Of­fen­siv ging auch das Tief­bau­amt der Stadt Rin­teln mit sei­ner Mann­schaft an den Start und warf am Glücks­rad tolle Preise un­ter das Volk. Die Stadt­werke hat­ten sich in Ko­ope­ra­tion mit dem Na­tur­schutz­bund am Bau von In­sek­ten­ho­tels en­ga­giert und in­for­mier­ten natür­lich auch ü­ber die ei­gene Leis­tung­s­pa­let­te. Wer bei­spiels­weise zwei ener­gie­ef­fi­zi­ente Neu­geräte kauft und die Quit­tun­gen bei den Stadt­wer­ken vor­legt, kann dafür 100 Euro Bo­nus gleich und bar mit nach Hause neh­men; ein­zige Vor­aus­set­zung: Der Stadt­wer­ke­ver­trag ver­län­gert sich da­durch um zwei Jah­re.

Am Ho­fla­den von In­grid und Wil­fried Kamp­meier aus Ucht­dorf ging die le­ckere Mett- und Bre­gen­wurst wie ge­schnit­ten Brot ü­ber die La­dentheke und nicht an­ders ging es den Acker­bür­gern mit Bäcker­meis­ter Horst Lohse am Stein­back­ofen. Er konnte das le­ckere Brot gar nicht schnell ge­nug nach­ba­cken, wie es ü­ber den Tre­sen ging. Seine Freunde von den Acker­bür­gern zeig­ten un­ter­des­sen, wie man früher das Korn aus den Ähren her­aus­holte und sie er­freu­ten sich - wie in je­dem Jahr - großer Be­liebt­heit bei den Be­su­chern. Ma­gnete be­son­de­rer Art wa­ren wie­der ein­mal die Tie­re. Während die High­land-Catt­les von Gün­ter Brand aus Volksen mit ih­ren ge­wal­ti­gen Hör­nern die be­lieb­tes­ten Strei­chel­tiere auf dem Ö­ko­markt wa­ren, ran­gen aber auch Schafe oder Ka­nin­chen um die Gunst der Be­su­cher. Ar­nold von Eu­len­burg de­mons­trierte an­hand der ver­schie­de­nen Fel­le, wie sich Ka­nin­chen an­fühlen und Nick Bü­scher er­klärte kur­zer­hand ein Schaf im Nach­bar­stand als neues NABU-Mit­glied und setzte ihm eine Mütze ge­gen die Sonne auf. Be­son­ders far­ben­froh prä­sen­tier­ten sich die Kür­bisse auf dem rie­si­gen Stand am Markt­platz, gleich ne­ben dem Bio-Ho­nig-Her­stel­ler Mi­chael Grolm, der in die­sem Jahr wie­der selbst auf dem Ö­ko­markt stand und nicht we­gen Ak­tio­nen ge­gen Gen­fel­der ab­sa­gen muss­te. Grolm war al­ler­dings auch ei­ner der we­ni­gen Aus­stel­ler, der mit Fug und Recht "Ö­ko" auf sei­nen Stand schrei­ben konn­te, der Rest ten­diert im­mer mehr zu hei­mi­schen Bau­ern- und Hoflä­den. Ach ja, und dann war da noch das Wet­ter. Das hielt sich in Rin­teln präch­tig bis kurz vor Tores­schluss. Als am Sonn­tag die letzte Phase des Fes­tes ein­ge­lei­tet wur­de, öff­ne­ten sich um 17.35 Uhr die Him­mels­schleu­sen, doch da hat­ten die Bau­ern­lä­den und Öko-Ver­käu­fer be­reits ihre Ge­schäfte ge­macht und auch die Rin­tel­ner Ein­zel­händ­ler zeig­ten sich mit den Um­sät­zen zu­frie­den.­

© Schaumburger Wochenblatt, Foto: ste, 15.09.2010