Sparen mit Orange, Gelb und warmem Weiß

24.09.2010

Rinteln (dil). Bei der Straßenbeleuchtung spart die Stadt Rinteln schon so viel Strom, wie 60 Einfamilienhäuser verbrauchen. Das nächtliche Abschalten (mit Ausnahme bei besonderen Festen) und die Umrüstung auf modernere Technik tragen also Früchte. „Die 75 000 Euro Investition seit 2009 werden sich in drei Jahren amortisieren“, freut sich Thomas Sewald von den Stadtwerken Rinteln, die für die Stadt rund 4000 Leuchten warten, pflegen und modernisieren.

Wenn die alten Lampen nach 3000 Brennstunden oder etwa einem Jahr schwächeln, wird das Licht grünlich. Diese Farbe sieht man nun kaum noch. Fast die Hälfte der Lampen ist auf modernere Technik umgerüstet, nun signalisiert gelbes, orangefarbenes und warmes weißes Licht, wo der Stromverbrauch geringer und die Haltbarkeit größer ist. „Mit 70 Watt mehr Licht als vorher mit 250“, erklärt Sewald den Vorteil der neuen Nitratdampflampen gegenüber den älteren Modellen mit Quecksilberdampf. Insgesamt 64 Exemplare an Mindener Straße, Braasstraße, am Einkaufszentrum Nord, Am Stumpfen Turm und an der Seetorstraße, die ältesten der Stadt, sind in ihrem „Koffer“ auf dem Mast umgerüstet worden. Allein hier werden 25 000 Kilowattstunden gespart, ein Drittel des bisherigen Verbrauchs. Das Licht ist gelblich-weiß. Sewald schwärmt: „Das schönste Straßenlicht, das auf dem Markt ist.“ Und der Hersteller gibt 20 Jahre Brenngarantie.

Etwa die Hälfte der rund 1000 Pilzleuchten vornehmlich in Wohngebieten haben nun 30 statt 80 Watt im „Koffer“ (Kompaktleuchtstofflampen), zu 80 Prozent konnten die alten Koffer aufgerüstet werden. Ersparnis hier: bereits 60 000 kWh. In ganz Rinteln soll deren warmes weißes Licht spätestens ab Ende nächsten Jahres strahlen. Ihre Haltbarkeit: fünf Jahre.

Die sogenannten „kleinen Kofferleuchten“ – zum Beispiel am Bahnhofsweg und an vielen Ortsdurchfahrten – werden mit zusätzlicher Vorschalttechnik und 50-Watt-Natriumdampflampen (statt vorher 80 Watt) ausgestattet. 255 der rund 1000 Lampen an 35 Straßen haben das schon hinter sich, sparen nun 17 000 kWh pro Jahr und sollen mindestens zwei Jahre halten.

Hatte das nächtliche Abschalten den Stromverbrauch schon von einer Million auf 850 000 kWh abgesenkt, so kommen nun noch einmal 100 000 kWh Ersparnis hinzu – plus seltenerer Ersatzbedarf.

Die Stadt zahlt bisher rund 120 000 Euro pro Jahr für Straßenbeleuchtung an die Stadtwerke, jetzt werden es rund 35 000 Euro weniger. Und das Klima freut sich auch: 175 Tonnen weniger CO2 pro Jahr.

Ganz neue Lampen hätten übrigens eine wesentlich höhere Investition erfordert und mehr Müll bedeutet. Ob zügig weiter umgerüstet wird, entscheidet der Stadtrat bei seinen Haushaltsberatungen für das Jahr 2011.
© Schaumburger Zeitung, 24.09.2010