Bei Energie auf Augenhöhe mit Hameln und Rinteln

15.06.2010

Rehren (la). Die Energiepolitik gewinnt auch in kleinen Kommunen verstärkt an Bedeutung. Schlagworte wie Feinstaub, Klimawandel, erneuerbare Energien, Tempolimit oder CO2-Abgase werden zukünftig verstärkt politische Handlungen beeinflussen. „Auch die Bauaufsicht gibt die ,Geißel‘ erneuerbare Energien mehr und mehr vor“, stellte Bürgermeister Thomas Priemer fest. Die Gemeinde Auetal will sich der Herausforderungen stellen. Priemer hat einen Konsens mit den Fraktionen im Rat der Gemeinde Auetal gefunden, sich der Forderungen nach Klimaschutzkonzepten und Energieeinsparmaßnahmen anzunehmen und hinsichtlich wirtschaftlicher Betätigung bei Photovoltaik- oder Windkraftanlagen neue Wege zu gehen.

„Die Gemeinde Auetal beschäftigt sich seit rund zehn Monaten mit der Frage, ob und inwieweit eine stärkere Einflussnahme auf Energieformen und Energiepolitik ausgeübt werden kann“, so der Bürgermeister gestern im Rat. Sowohl die Stadtwerke Weserbergland GmbH als auch E.on Westfalen hätten zum Ausdruck gebracht, dass sie ein großes Interesse daran haben, sich partnerschaftlich an zeitgemäßen Projekten zu beteiligen.

„Letztlich haben sich die politischen Gremien für eine Beteiligung an den Stadtwerken Weserbergland ausgesprochen. Hier ist uns eine Einflussnahme als Gesellschafter möglich. Außerdem sichern wir, durch Vergabe von Aufträgen vor Ort, die Arbeitsplätze im Auetal, was insgesamt der Wertschöpfung unserer strukturschwachen Region förderlich ist“, erläuterte Priemer. In Kooperation mit den Stadtwerken Hameln und Rinteln, den Flecken Coppenbrügge und Salzhemmendorf bildet die Gemeinde Auetal voraussichtlich bereits ab dem 1. Juli 2010, unter dem Dach der Stadtwerke Weserbergland, eine leistungsfähige Gesellschaft, die sich auf dem Strommarkt etablieren will. „In dieser Gesellschaft hat jeder eine Stimme im Aufsichtsrat, was uns als kleiner Gemeinde das gleiche Mitspracherecht sichert, wie den Städten Rinteln und Hameln“, sagte Priemer.

Weitere Ziele, die durch den Beitritt in die Gesellschaft erreicht und gesichert werden sollen, sind zum Beispiel die Steigerung des Anteils an erneuerbaren Energien, eine zuverlässige und sichere Energieversorgung, eine bürgernahe Versorgung und günstigere Energiepreise sowie die Unabhängigkeit von großen Energiekonzernen. Die Gewinnausschüttung der Gesellschaft dient zur Stärkung der Finanzlage der Gemeinde.

Den Beitritt sehen die Ratsmitglieder als einen weiteren Schritt zur interkommunalen Zusammenarbeit. Während der gestrigen Ratssitzung der Gemeinde Auetal stimmten alle Ratsmitglieder dem Beitritt der Gemeinde Auetal mit einem Gesellschafter-Anteil von 50 000 Euro zu.

Rüdiger Teich sowie – als Gastvertreter – Thorsten Niedert und Heinrich Wente wurden gestern als Vertreter der Gemeinde Auetal für die Gesellschafterversammlungen gewählt. Thomas Priemer wird die Auetaler Interessen im Aufsichtsrat vertreten.

 

© Schaumburger Zeitung, 15.06.2010 / Foto: la