Strom für Rinteln von drei Lieferanten

01.11.2003

Neuer Strom für die Stadtwerke: Nach vielen Jahren exklusiver Vertragspartnerschaft mit Wesertal hat die Geschäftsführung für 2004 neue Verträge ausgehandelt. Mehr als die Hälfte der Strommenge kaufen die Stadtwerke künftig aus der Schweiz ein. Den Verbraucher erwartet zum 1. Januar eine leichte Preissteigerung.

Der günstige Stromliefervertrag, den die Stadtwerke vor vier Jahren in turbulenten Zeiten der Konkurrenz auf dem Energiemarkt mit Wesertal/Fortum geschlossen hatten, läuft zum Jahresende aus. Für 2004 haben die Stadtwerke ( wie in der Branche durchaus üblich ) ihren Stromeinkauf auf mehrere Anbieter verteilt und die Lieferverträge auf ein Jahr befristet. Drei Lieferanten stehen unter Vertrag: Die E.on Westfalen Weser AG (Rechtsnachfolger von Wesertal, EMR und Pesag) liefert die Grundlast rund um die Uhr, die Watt GmbH (ein Stromhändler aus Frankfurt) die Spitzenlast von 8 bis 20 Uhr und die Elektrizitätsgesellschaft Laufenburg (EGL) aus der Schweiz im Rahmen eines offenen Liefervertrages die Restmenge.

Dabei ist die "Restmenge" am größten: E.on Westfalen Weser soll insgesamt rund 40 Millionen Kilowattstunden liefern, die Watt GmbH 4,7 Millionen und die EGL rund 50 Millionen. Der Stromerzeuger aus der Schweiz hat den günstigsten Preis geboten. Mit E.on Westfalen Weser haben die Stadtwerke außerdem einen Netznutzungs-Vertrag abgeschlossen.

An der Strombörse werden die Stadtwerke nicht aktiv. Gerade im letzten Sommer, als die Preise mit der Quecksilbersäule im Thermometer nach oben schnellten, habe sich das Risiko einer Börsenabhängigkeit gezeigt, argumentiert Stadtwerke-Geschäftsführer Jürgen Peterson.

Die Erhöhung der Einkaufspreise für Strom im Sommer wirkt sich für die Rintelner Kunden nicht negativ aus: Die Stadtwerke hatten ihre Bezugstarife für 2004 im Wesentlichen bereits im Februar festgemacht. Auch der Wechsel der Vertragspartnerbringe "keinen extremen Preissprung", erklärt Peterson. Auch nach dem alten Vertrag wäre für 2004 eine "Marktanpassung" vollzogen worden.

Peterson kündigt für die Abnehmer eine "moderate" Erhöhung der Strompreise ab Januar an, die unter ein Cent pro Kilowattstunde liegen werde. "Wir können weiterhin einen relativ günstigen Preis bieten, der unter denen unserer Mitbewerber liegt."

Schaumburger Zeitung, 01. November 2003