Zur Sache: Nur Chlorkalk kann bisher die Coli-Bakterien killen

17.01.2003

Ursache: Hochwasser verändert die hydraulischen Verhältnisse

Verschmutzung von Trinkwasseranlagen durch Coli-Bakterien kommen immer wieder vor: Im Vorjahr meldeten Stadtwerke am Mittelrhein Coli-Alarm, aktuell ist ein Fall aus Walsrode bekannt geworden. Ursache ist, wie auch in Rinteln, verunreinigtes Oberflächenwasser, das auf kurzem Weg in den Untergrund fließt, beispielsweise bei und nach einem Hochwasser oder nach langen Regenperioden.

Coli-Bakterien sind eigentlich ein gewöhnlicher Bestandteil der Darmflora von Tieren und Menschen. Werden Coli-Bakterien im Wasser nachgewiesen, liegt meist eine Verunreinigung mit Fäkalien vor. Es wird zwischen Escherichia coli, pathogenen Coli-Bakterien und coliformen Keimen unterschieden.

Nach der neuen Trinkwasserverordnung gilt, dass das Wasser sauber ist, wenn bei 95 Prozent von 40 Proben keine coliformen Keime nachgewiesen werden. Eine ganze Reihe von Coli-Bakterien sind in der Lage, Gift zu bilden, die Ruhrähnliche Erkrankungen hervorrufen, besonders bei Kleinkindern, die eine schwächere Magensäure haben als Erwachsene, ebenso bei älteren Mensehen und Patienten mit geschwächtem Immunsystem.

Chlorkalk ist ein weißes, stechend riechendes Pulver. Es wird aus Chlor und gelöschtem Kalk hergestellt und zur Entkeimung des Wassers benutzt, braucht allerdings eine gewisse Einwirkungszeit.

Schaumburger Zeitung, 17. Januar 2003