Photovoltaik

Erhöhung der Strompreise - warum keine Erhöhung der Vergütungssätze für Einspeisung?

Wir wurden des Öfteren gefragt, warum die Vergütungssätze für den Strom, den Anlagenbetreiber in unser Netz einspeisen, nicht ebenso erhöht werden, wie die Preise für den Strom, den der Verbraucher bezieht.

Zunächst ist es wichtig zu wissen, dass die Funktionen der Stadtwerke Rinteln GmbH als Vertrieb und als Netzbetreiber grundsätzlich verschieden sind. Die Trennung dieser beiden Funktionen wurde durch das sogenannte "Unbundling" gesetzlich vorgeschrieben und umgesetzt. Hintergrund ist, dass Unternehmen, die Energieversorger UND Netzbetreiber gleichzeitig sind, bestimmten Entflechtungsvorschriften unterliegen und somit keine Wettbewerbsvorteile gegenüber anderen Energielieferanten haben. Aufgrund dieser Funktionsentflechtung erhalten Sie als Stromkunde und als Photovoltaikanlagenbetreiber auch zwei Kundennummern. 

Wenn Sie eine Photovoltaikanlage betreiben, dann speisen Sie den Strom, den Sie selbst nicht nutzen, in das Netz der Stadtwerke Rinteln ein. Dafür gibt es eine Vergütung, die gemäß dem Erneuerbaren Energien Gesetz (EEG) für 20 Jahre nach einem festen Satz angesetzt und ausgezahlt wird. Die Stadtwerke Rinteln GmbH ist in ihrer Rolle als Netzbetreiber gesetzlich dazu verpflichtet, Ihren produzierten Strom zu genau diesen Vergütungssätzen aufzukaufen und ihn in derselben Sekunde an den Übertragungsnetzbetreiber TenneT TSO weiterzuleiten. TenneT veräußert den Strom dann an der Strombörse zu den aktuellen Marktpreisen.

Wir können den Strom, den Sie einspeisen, also NICHT für die Belieferung unserer Kunden nutzen. Den möglichen Überschuss muss TenneT TSO in den Netzausbau investieren. Dies wird von der Bundesnetzagentur und von Wirtschaftsprüfern jährlich kontrolliert. 

Die Stadtwerke Rinteln GmbH in ihrer Rolle als Vertrieb/Stromlieferant hat somit keine Vorteile durch den eingespeisten Strom, sondern ist verpflichtet, den Strom für ihre Kunden auf dem freien Markt einzukaufen, dessen Einkaufspreise im Zuge der Energiekrise drastisch gestiegen sind.