Kein Trinkwasserproblem

22.03.2021

Heute "Weltwassertag" / Wasserqualität Thema im Stadtwerke-Aufsichtsrat am 13. April

Heute ist „Weltwassertag“, und die „Wasserqualität“ soll auch Thema der nächsten Aufsichtsratssitzung der Stadtwerke am Dienstag, 13. April, sein.

Anlässlich des heutigen „Weltwassertages“ betonte der Geschäftsführer der Stadtwerke Ulrich Karl, die Wasserversorgung der Stadt sei gut aufgestellt: „Wir haben nicht die Probleme wie woanders in Deutschland.“ Seit 25 Jahren gebe es in den Wassergewinnungsgebieten eine funktionierende Kooperation mit den Landwirten mit „belegbar positiven Ergebnissen“.

Und so funktioniert das: Über freiwillige Vereinbarungen verpflichten sich Landwirte zur Einhaltung vorab vereinbarter Bewirtschaftungsregeln. Dafür nehmen sie Ertragseinbußen in Kauf, wofür sie Ausgleichszahlungen erhalten.

In Zahlen heißt das: Die Nitratwerte der 80 Messstellen sind in den Trinkwassergebieten der IG Weser im Durchschnitt von 33 Milligramm pro Liter im Jahr 2008 auf 27 Milligramm pro Liter im Jahr 2019 zurückgegangen (der Grenzwert liegt bei 50 Milligramm pro Liter).

Karl betonte, dieses Modell habe sich bewährt: „Wir haben weder ein Mengen- noch ein Qualitätsproblem beim Trinkwasser.“ Das habe auch der vergangene trockene Sommer gezeigt.

Die Stadtwerke haben in den zurückliegenden vier Jahren rund 1,2 Millionen Euro in eine sichere Trinkwasserversorgung für Rinteln investiert. Am Heinekamp gibt es drei Brunnen. Zwei sind neu gebohrt, der jüngste ist im Vorjahr in Betrieb genommen worden. Ein Brunnen wurde grundlegend saniert, das Gebäude erneuert. Die Quelle in Hohenrode wurde neu gefasst.

Am Heinekamp, erklärte Thomas Sewald, Technischer Leiter der Stadtwerke, könnten die Stadtwerke im Jahr rund eine Million Kubikmeter Trinkwasser fördern, im Notfall sogar mehr. Eine erhöhte Fördermenge müsste allerdings zuerst beim Landkreis Schaumburg beantragt werden. Wasserförderung unterliege unter anderem EU-Recht, um den „Grundwasserkörper“ zu schützen.

Die Rintelner Haushalte und Gewerbebetriebe bekommen ihr Trinkwasser aus fünf Brunnen: Engern, Deckbergen, Hohenrode und dem Heinekamp. Außerdem gibt es eine „Wasseraustauschleitung“ in das Extertal.

Über die Schaumburger Trinkwasser Verbund- und Aufbereitungsgesellschaft mbH, ein gemeinsames Unternehmen mit den Stadtwerken Schaumburg-Lippe, wird auch die Wasserversorgung über das Gebiet der Stadt Rinteln hinaus im Norden gesichert. Das Wasserwerk Engern liefert Trinkwasser in den Raum Bückeburg.

Vor vier Jahren hatte die „Stiftung Warentest“ das Trinkwasser in 28 Städten überprüft, auch in Rinteln. Ganz normales Wasser aus dem Wasserhahn eines Sanitärraums im Rathaus. Die Tester attestierten dem Rintelner Trinkwasser beste Qualität, reich an Mineralstoffen. Ein so gutes Ergebnis erreichten damals nur sieben der 28 getesteten Städte.

© Schaumburger Zeitung, 22.03.2021