Die Zukunft immer im Blick

22.03.2021

Stadtwerke Rinteln versorgen rund 9600 Kunden mit Trinkwasser

Wasser ist das am besten überwachte Lebensmittel. Dass das keineswegs selbstverständlich ist, weiß jeder, der in südlichen Ländern Urlaub macht, Wasser in Flaschen kauft, weil dort Wasser oft belastet ist oder so stark gechlort, dass man schon beim Riechen darauf verzichtet, es trinken zu wollen. Wasser ist also wertvoll und daran erinnert der heutige „Weltwassertag“, zu dem die Vereinten Nationen alljährlich aufrufen. Der Tag steht unter dem Motto „Valuing Water“: Wert des Wassers.

In Rinteln gibt es seit 100 Jahren eine zuverlässige öffentliche Wasserversorgung, die garantiert, dass zu jeder Tages- und Nachtzeit Trinkwasser aus dem Hahn fließt. Trinkwasser, das über ein Verteilnetz von 258  Kilometern und elf Hochbehältern zu den rund 9600 Kunden kommt.

Es waren die Hohenroder, die Rinteln zuerst mit Wasser aus ihrer Quelle mitten im Wald am „Schlingborn“ versorgt haben. Im Jahr 1902 schloss die Stadt Rinteln einen Vertrag mit der damals noch selbstständigen Gemeinde über die Wasserlieferung. Am Helene-Brehm-Weg wurde der erste Hochbehälter „Guckse“ gebaut. Im Laufe der nächsten Jahrzehnte sind Brunnen, Leitungssystem und Hochbehälter systematisch auf und ausgebaut worden. 1932 bohrte man den ersten Brunnen am Heinekamp, später zwei Tiefbrunnen in den „Rintelner Wiesen“. Heute gibt es am Heinekamp drei Brunnen, über die rund eine Million Kubikmeter Trinkwasser gefördert wird. Der erste Hochbehälter „Guckse“ musste 1996 einem Neubau weichen. 

Das Trinkwasser wird laufend überwacht. Der jüngste Kontrollschacht für eine Grundwasser-Messstelle ist in Steinbergen gebohrt worden. „Zum Glück haben wir in Rinteln kein Nitratproblem“, so Vertreter der Stadtwerke Rinteln. Das sei das Ergebnis einer seit 25 Jahren gut funktionierenden Zusammenarbeit mit den Landwirten, die Flächen in Trinkwassergewinnungsgebieten bewirtschaften. Bei den Stadtwerken hat man auch die Zukunft im Blick. Wenn, wie derzeit in der Nordstadt oder auf dem Pomona-Gelände, neue Baugebiete ausgewiesen werden, steigt auch der Wasserverbrauch. Das wird bei den Stadtwerken frühzeitig in die Planung einbezogen. Dabei geht es nicht nur um Trinkwasser für die neuen Häuser und deren Bewohner, sondern auch um den Brandschutz, also die Bereitstellung von Löschwasser.

Insgesamt haben die Stadtwerke im Jahr 2019 rund 1,34 Millionen Kubikmeter Trinkwasser an ihre Kunden geliefert. Auch bei trockenen Sommern gab es noch keine Wasserknappheit. Mit dem wertvollen Gut „Trinkwasser “ sollte sparsam umgegangen werden lautet der Appell des lokalen Wasserversorgers. Den bisher höchsten Wasserverbrauch im Sommer 2020 verzeichneten die Stadtwerke am 5. August 2020. Da liefen zwischen 9 und 16 Uhr pro Stunde rund 100000 Liter Wasser mehr als sonst durch die Leitungen.

Das Wasser für „WeserGold“ stammt, wie Rintelner wissen, aus einer Quelle in Exten und ist als „Heilwasser“ eingestuft. Die Stiftung Warentest begutachtet regelmäßig die Mineralwasserbrunnen in Deutschland, darunter auch „Extaler Mineralquell“ von „WeserGold“, das immer gute Noten erhalten hat. Auf die Kennzeichnung sei Verlass, notierte die Stiftung Warentest.

© Schaumburger Zeitung, 22.03.2021