Alltag ohne Gäste

18.02.2021

Ausbildung in den Bäderbetrieben Rinteln hat sich durch Corona stark verändert

Das Schwimmen gilt als eine der gesündesten Sportarten. Schonend für die Gelenke und gut für die Ausdauer ist es, Bahnen durchs kühle Nass zu ziehen. Dennoch hat die Corona-Pandemie auch vor den Hallen- und Freibädern nicht Halt gemacht und sorgt schon seit Monaten dafür, dass viele Auszubildende in den Bäderbetrieben ihren Arbeitsalltag neu strukturieren müssen.

„Wir sind aktuell ein Team aus 25 Mitarbeitern, das in den Bäderbetrieben Rinteln tätig ist“, erklärt Stefan Lehmann, Meister für Bäderbetriebe. Zusammen mit seinem Kollegen Sascha Rose, der ebenfalls als Meister für Bäderbetriebe tätig ist, betreut er aktuell zwei Auszubildende im zweiten und dritten Lehrjahr. „Momentan sind nur die Azubis und wir beide in den Bädern tätig“, erklärt Lehmann, der den Betrieb des Weserangerbades und der beiden Hallenbäder in Rinteln und Steinbergen leitet. Der Zeit, in der die Bäder endlich wieder öffnen kommen, sieht er hoffnungsvoll entgegen: „Wir freuen uns darauf, möglichst bald wieder im normalen Betrieb mit unseren Gästen arbeiten zu können.“

Die vergangene Saison sei dennoch recht gut verlaufen. „Die Besucherzahl im Weserangerbad war auf 750 Gäste begrenzt und das Hygienekonzept hat entsprechend funktioniert“, so Lehmann.

Doch wie funktioniert Ausbildung in einer Zeit, in der keine Gäste kommen? Im Moment habe sich der Betriebsablauf merklich verändert. „Wir arbeiten jetzt nur im Einschichtbetrieb“, erklärt Sascha Rose, „daher besteht die Arbeit nun vor allem aus täglichen Kontrollen, Instandhaltungsarbeiten sowie der Inbetriebhaltung der technischen Anlagen.“

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Die gewonnene Zeit käme den Auszubildenden besonders für theoretisches Wissen zugute. „Wir haben jetzt viel Zeit, um die Technik sachlich zu erklären“, so Sascha Rose, und Stefan Lehmann fügt hinzu: „Unsere Azubis haben natürlich ein Recht auf ihre Ausbildung, daher bekommen sie auch jetzt ihr Schwimmtraining und werden mit den technischen Anforderungen vertraut gemacht.“

Für den Start in die Ausbildung seien sowohl die schulischen als auch die persönlichen Fähigkeiten wichtig. „Grundsätzlich sollte man Freude am Element Wasser haben“, zählt Lehmann auf, „man muss aber nicht zwangsläufig Mitglied in einem Verein oder der DLRG sein.“ Auch Teamfähigkeit und ein guter Umgang mit Mitmenschen gehören zu wichtigen Kriterien. „Man gibt in der Ausbildung dann beispielsweise Fitness- oder Schwimmkurse“, so Rose.

Mit einem guten Hauptschul- oder Realschulabschluss können man dann die dreijährige Ausbildung beginnen. „Kenntnisse in Mathematik und Chemie sind dabei von Vorteil und ein allgemeines Interesse an Technik“, erklären die beiden Ausbilder, „außerdem ist es immer gut, wenn man sich im Vorfeld schon mal mit den Inhalten der Ausbildung befasst hat.“ Das helfe dabei, die anstehenden Aufgaben einschätzen zu können. „Bisher waren wir mit unseren Auszubildenden immer sehr zufrieden, und alle haben ihre Ausbildung mit unterschiedlichen Ergebnissen, aber erfolgreich abgeschlossen“, resümiert Lehmann.

© Schaumburger Zeitung, 18.02.2021